Für viele Konflikte kann eine Mediation ein geeignetes Verfahren zur Lösung des Konflikts sein.

In bestimmten Konfliktsituationen kann aber auch eine Mediation an ihre Grenzen stoßen.

Vor allem dann, wenn Konflikte hoch eskaliert sind und die Parteien hoch-strittig sind.

Daher ist es wesentlich, vor einer Intervention die Dynamik und das Eskalationsniveau des Konflikts zu erfassen.
Denn nach Glasl (2007) kann gerade "die genauere Kenntnis der Eskalationsmechanismen und der Eskalationsstufen […] Menschen davor bewahren, dass Konflikte noch tiefer eskalieren, weil sie mit den falschen Methoden behandelt worden sind. Denn es hängt [….] vor allem von den aktuellen Eskalationsstufen ab, ob eine bestimmte Methode der Mediation oder des Konfliktmanagements erfolgreich sein kann oder nicht."
(In: Leibetseder, K., Engelbrecht, T., Glasl, F. & Bacher, M. (2007). Wie kann Familienmediation gelingen? Graz: M + N Medienverlag.)

Neben einer ausführlichen Konfliktdiagnose können im Verlauf der Konfliktbearbeitung weitere Methoden zum Einsatz kommen:

• Interindividuelles Konfliktmanagement bei hocheskalierten Konfliktkonstellationen
  (Shuttle-Gespräche, gemeinsame Gespräche, über die Mediation hinausgehende Interventionsmethoden)
• Individuelle Beratung und Coaching
  (Wie gehe ich mit dem Konflikt um? Wie schaffe ich es, dass mich der Konflikt nicht voll und ganz gefangen nimmt?)
• Beratung zu alternativen Möglichkeiten der Konfliktlösung (Schlichtung, Schiedsverfahren, etc.)

Speziell im Bereich Trennung und Scheidung kann auch eine lösungsorientierte Familienberatung hilfreich sein.